Aqua de Luna - Synchronschwimmen und Wasserballett der besonderen Art
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  Große Tiere in Berlin
 
Wencke Boll, Fotografiert von Roland Horn
© 2001 Koehler & Amelang [ISBN 3-7338-0311-6]
"In einer Stadt des Wandels und des Umbruchs repräsentiert der Zoologische Garten eine Konstante im Herzen Berlins. Seit �ber 150 Jahren begleitet er die Berliner - oder begleiten die Berliner den Zoo? Das Buch beschreibt die beiderseits gelungene Begegnung: in entspannter Atmosphäre stellen sich prominente Zeitgenossen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Sport in ganz besonderem Ambiente vor: Im Zoologischen Garten, mit einem Tier ihrer Wahl; und sie erzählen von sich, den Tieren und von Berlin."
Das "Icke" darf nicht versiegen
Seit 1990 schwimmen Yvonne Klehr, Karen Dobberstein, Katja Schljachow und Sandra Schäfer in den Revuen des Friedrichstadtpalastes. Begonnen hatte alles mit Große Tiere in Berlineiner Anzeige in der Zeitung; der Friedrichstadtpalast suchte 1988 Kunstschwimmerinnen für seine Kinderrevue. Yvonne war damals noch zu jung, trainierte aber von diesem Zeitpunkt an Synchronschwimmen beim SV Empor Berlin. 1990 war es soweit, sie durfte für die Kinderrevue "Die Sonne" schwimmen. Danach bestritten sie gemeinsam viele Wettkämpfe und belegten vordere Plätze. 1995 plante der Palast eine neue Revue mit Wasserballett und wandte sich an den Verein. Die vier Mädchen stellten sich gerne zur Verfügung und gehören heute fast schon zum Inventar des Friedrichstadtpalastes. Der Revue "Die Sonne" folgten "Sterne", "Cinema", "Elements" und die "Berlin- Revue". Gastauftritte beim "Kritikerpreis", der "Goldenen Henne", "Miss & Mister Germany Wahl", Pool-Veranstaltungen und ein Video "Der Doofen" sorgten dafür, daß keine der Frauen die Wettkämpfe vermißte.

Ein Nashorn ist auf den ersten Blick das Gegenteil von uns: Es ist eines der größten heute noch existierenden Lebewesen auf dem Land, mit einem massiven Körper und kurzen, dicken Beinen. Wir halten uns sehr oft im Wasser auf, bringen dem Publikum die Ästhetik sinnlicher Bewegungen näher, und unsere Ballettbeine sind Hauptbestandteil einer jeden Kür. Aber wie so oft, erscheint eine Gegebenheit auf den zweiten Blick doch etwas anders. Die Strukturen der Panzerung, die Muskulatur der Tiere und ihre Bewegungen sind, aus der Nähe betrachtet, alles andere als plump. Wie in unserem Sport ist die Eleganz im Detail versteckt.

Nashörner sind vom Aussterben bedroht. Früher waren sie weit verbreitet, heute existieren noch fünf Arten. Hier zeichnet sich auch die Parallele zum Synchronschwimmen ab: Heute gibt es kaum Vereine, die diese Sportart anbieten, geschweige denn Synchronschwimmer-innen, die diesen Wassersport noch ausüben. Um so wichtiger ist es uns, den Menschen das Wasserballett wieder näher zu bringen.

Berlin ist für uns eine Stadt der Vielfalt. Der Anonymität steht die Individualität der einzelnen Person gegenüber. Entweder verwirklicht man sich selbst oder geht in der Masse unter. Die Auswahl ist so variabel wie die Stadt an sich: Man kann dort sein, wo das Leben tobt oder verbringt entspannende Momente in den zahlreichen ruhigen Oasen der Stadt. Ein gutes Beispiel ist der Berliner Zoo. Mitten in der hektischen Stadt geht man durch ein Tor und betritt einen Ort, an den man sich allein, mit der Familie oder seinen Freunden zurückziehen kann.

Die Gegensätzlichkeit beschreibt auch die Berliner Mentalität: Der Berliner will sich zwar gerne darstellen und gefordert werden, trotzdem braucht er dann auch die Entscheidungs-freiheit, wieviel Leben er um sich haben will.

An die Teilung Berlins erinnern wir uns nur sehr wenig. Ältere Menschen erleben diese Stadt wohl immer noch als geteilt. Sie fahren in den "Westen" und erleben den "Osten". In den Köpfen der Menschen ist eine Teilung daher unumstritten. Auch der Ausdruck "typisch Wessi" und "typisch Ossi" ist nicht böse gemeint, wird aber dennoch oft gebraucht. Die tatsächliche Wiedervereinigung geht nur schleppend voran, da selbst die Politiker sie nicht ausreichend fördern. Daß die Mauer gefallen ist, finden wir alle gut. Wir sind sehr positiv eingestellt. Für uns ist es eine Erziehungsfrage, denn die Eltern sind verantwortlich dafür, wie sie die Einstellung der Kinder und ihre Toleranz gegenüber dem Neuen beeinflussen. Und tolerante Menschen gehören auch nach Berlin.

Die Zeit hilft über so manche vergangenen Wunden hinweg. So ist es auch nicht verwunderlich, daß mittlerweile jeder Berliner - ob "Ossi" oder "Wessi" - redet, wie ihm die Schnauze gewachsen ist. Das "Icke" darf nicht versiegen. Das macht einen großen Teil des Flairs dieser Stadt aus.
 

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